AUF, AUF ES GRAUET SCHON DER KÜHLE MORGEN
Auf, auf es grauet schon der kühle Morgen Nr. 1 - 6 Fine Art Print auf Bütte 2016
Die Arbeit "Auf, auf es grauet schon der kühle Morgen" wurde als Beitrag zur Gemeinschaftsausstellung JAGEN und SAMMELN der Vereinigung Kunstschaffender OÖ angefertigt und besteht aus mehreren Fotografien.
Der Blick schweift, wie auch der Blick des Jägers, in die Weite und tastet suchend den Horizont ab. Als Bruch in der Abfolge von Horizonten taucht auf einem der Bilder eine junge Robbe auf, die den Betrachter treuherzig anblickt. Der verstörende Text eines traditionellen Jägerliedes kontrastiert den treuherzigen Tierblick und lädt ein gängige Verhaltensweisen zu hinterfragen. "Seit den Anfängen der Menschheit bis in die Gegenwart begleitet uns das Thema Jagen und Sammeln. Jagen und Sammeln als Notwendigkeit um zu überleben in seiner ursprünglichsten Form auf der einen Seite und Jagen und Sammeln aus reiner Leidenschaft auf der anderen Seite. Sammeln beim Wort genommen bedeutet ursprünglich das Schöpfen des Flüchtigen, das Vereinen des Verstreuten, das sorgsame Aufbewahren des Zusammengetragenen. Das Sammeln, das Aufbewahren und Anhäufen von Dingen gehört, wie auch die Jagd zur Nahrungssicherung zu den Wurzeln des Menschseins. Beides setzt sich mit großem Facettenreichtum bis in die Gegenwart fort und geht oft nahtlos ineinander über, der Jäger wird zum Sammler und der Sammler wird zum Jäger. Die diesjährige Jahresausstellung umfasst ein breites Spektrum an teils speziell für diese Ausstellung erarbeiteten künstlerischen Positionen. |
Unterschiedlichste Aspekte dieses Themenfeldes wurden aufgegriffen und bearbeitet. Vom systematischen Anhäufen von Daten spannt sich der Bogen über die Jagd nach Trophäen bis hin zur Reflexion über die Triebhaftigkeit in diesem Zusammenhang.
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Sammlungen und der Notwendigkeit des Maßhaltens drängt sich in der genaueren Betrachtung einiger Arbeiten auf. Gibt es Sammlungen und Ansammlungen welchen das Potenzial zu Grunde liegt Schaden anzurichten? Wo wird mit der Gier, Dinge zu jagen, und Dinge einzusammeln, Raubbau an Mensch und Natur betrieben und unter welchen Rahmenbedingungen kann das Jagen und Sammeln im Einklang und im behutsamen Umgang mit der Natur und der Umgebung stattfinden? Ein weiterer wichtiger Aspekt, welcher in dieser Ausstellung aufgegriffen wurde ist die Tatsache, dass des einen schöne Sammlung des anderen Müll sein kann und umgekehrt, was der eine wegwirft ist dem anderen ein Schatz, welchem es gebührt in eine Sammlung aufgenommen zu werden. So individuell die Sichtweisen der teilnehmenden Künstler sind, sie konfrontieren uns alle mit einem sehr archaischen Teil des Menschseins und laden ein, gängige Verhaltensweisen zu hinterfragen." Text zur Ausstellung: Marie Ruprecht |
NAHRUNG WASSER WÄRMENr. 1 und Nr. 2
Fotografie - Fine Art Druck auf Bütte 2016 40 x 40 cm - Limitierte Auflage je 5 Stück Die Arbeit NAHRUNG WASSER WÄRME nimmt Bezug auf die Auseinandersetzung mit dem Realitätsbegriff und die Migrationsthematik des Sommers 2015. Obwohl sich die beiden Bilder sehr ähnlich sind, bilden sie doch zwei völlig unterschiedliche Realitäten ab. Auf beiden Bildern sind Kinder in einem Zelt zu sehen. Das Zelt ist auf beiden Bildern dasselbe Zelt, auch die Kinder sind dieselben. Lediglich die Umgebung des Zeltes und die minimale Ausstattung ändern sich. So kann aus der einen Realität schnell eine ganz andere Realität werden, sommerliches Zelten ist nicht gleich sommerliches Zelten. Der Titel „NAHRUNG WASSER WÄRME“ wurde gewählt, weil zumindest diese drei Faktoren benötigt werden, um das Überleben des Individuums und der gesamten Art Homo Sapiens zu gewährleisten. "Im Rahmen der Ausstellung Die Befragung der Realität setzten sich die Mitglieder der Vereinigung Kunstschaffender OÖ intensiv mit unterschiedlichsten Themenfeldern des Realitätsbegriffs auseinander. Die Ausstellung umfasst ein breites Spektrum an teils speziell für diese Ausstellung erarbeiteten künstlerischen Positionen welche die Kuratorinnen Antonia Riederer und Marie Ruprecht-Wimmer in Kooperation mit Heinz J. Angerlehner (Museum Angerlehner) zu einer Schau vereinen. Die Realität ist nicht schwarz-weiß und doch schafft die farbliche Klammer, die Auswahl von Arbeiten in schwarz, weiß und grau, dieser Ausstellung eine gemeinsame Realität, einen kleinen gemeinsamen Nenner aller Positionen. Als Realität wird im allgemeinen Sprachgebrauch die Gesamtheit des Realen bezeichnet. Trotz genauestem Definitionsversuch ist der Realitätsbegriff ein weiter und immer auch vom sozialen Kontext abhängig. Des einen Realität ist oft nicht die Realität des Anderen. Realität ist zunächst für uns das, was wir wahrnehmen. Erstaunlich ist, wie verschiedene Menschen eine für sie ähnliche Welt doch sehr unterschiedlich interpretieren. In welchem Umfang präsentiert uns unser Gehirn die Welt wie sie wirklich ist? Inwieweit weicht das Innenbild vom Außenbild ab? Infolge ihrer beschränkten Aufnahmekapazität liefern uns unsere fünf Sinne immer nur einen kleinen Teil der vermeintlichen Realität." |
ONE THING IN COMMON
Nr. 1 - 9
Fine Art Print auf Bütte 2016
40 x 40 cm - Limitierte Auflage je 10 Stück
Die Arbeit one thing in common ist der erste Teil eines neuen Werkzyklus, welcher für die Ausstellung BONA FIDE - in gutem Glauben in der Galerie der Vereinigung Kunstschaffender OÖ im OÖ Kulturquartier konzipiert wurde und als Work in Progress weitergeführt wird. Bestehend aus neun Bildern zeigt jedes der Bilder eine Hand. Die Hände nehmen alle dieselbe Geste ein, sie zeigen auf den Mond. Die zeigenden Finger oder Hände stammen von Personen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit. Rechts neben den Bildern ist eine Tafel platziert auf der ein kurzer Text eines Buddhistischen Religionsoberhauptes steht. Dieser Text nimmt auf die Thematik und Symbolik des auf den Mond Zeigens Bezug, welche religions- und kulturhistorisch eine lange Geschichte hat.
“Centuries are changing and time flows away. Everything changes all the time. In all that change, there is something which never changes. It is something that transcends time and space. It always remains there. It seems to be moving, but it keeps still, as it is. As it is, it is pure, clear and unchangeable. Regardless of what kind of religion one has, they all have one thing in common. They want to realize this truth. Religions are like fingers pointing to the moon, to that one truth. If one does not become caught by the ten pointing fingers, one will directly make the moon one’s own. ”
Ji Kwang Dae Poep Sa Nim
"Glaube spiegelt eine innere Überzeugung des Menschen wider, die für „richtig“ befunden wird. Sie soll zu einem gelingenden Leben für mich und meine Mitmenschen beitragen - in diesem Sinn verstehe ich den „guten Glauben“. Dieser impliziert allerdings auch die Möglichkeit seines Gegenteils, den „schlechten Glauben“. Dabei denke ich vor allem an die dunkle Seite der Religion im Gewand des Fundamentalismus. Ein wesentliches Merkmal dieser radikalen Ausprägung ist es, Anderes kategorisch auszuschließen: Ich bin von der Richtigkeit meiner Anschauung derart überzeugt, dass ich Fremdes nicht mehr gelten lasse. Welche verheerenden Folgen dies haben kann, zeigt uns der Verlauf der menschlichen Geschichte immer wieder. Die Frage, die sich daher ergibt, lautet: Was braucht es, damit der „gute“ Glaube nicht zum „schlechten“ wird? Ich denke, es braucht einen Reflexionsraum, ein kritisches Korrektiv und manchmal eine provokative Kraft. Kunst kann hier eine wichtige Rolle einnehmen. Z.B. wenn man sich die Arbeit von Marie Ruprecht-Wimmer ansieht. Vertreter der großen Weltreligionen zeigen jeweils mit ihrem Zeigefinger auf ein und denselben Mond - trotz unterschiedlicher Auffassungen geht es letztlich allen um dasselbe. Die Arbeit ist jenseits der Verletzung religiöser Gefühle angesiedelt, aber trotzdem kann sie für den gläubigen Betrachter zu einem „Denkbild“ werden. Nämlich dann, wenn die eigene Glaubenshaltung droht, zu einer festgefahrenen und ausgrenzenden Meinung zu werden. "
Auszug aus der Eröffnungsrede von Christa Stummer
Fine Art Print auf Bütte 2016
40 x 40 cm - Limitierte Auflage je 10 Stück
Die Arbeit one thing in common ist der erste Teil eines neuen Werkzyklus, welcher für die Ausstellung BONA FIDE - in gutem Glauben in der Galerie der Vereinigung Kunstschaffender OÖ im OÖ Kulturquartier konzipiert wurde und als Work in Progress weitergeführt wird. Bestehend aus neun Bildern zeigt jedes der Bilder eine Hand. Die Hände nehmen alle dieselbe Geste ein, sie zeigen auf den Mond. Die zeigenden Finger oder Hände stammen von Personen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit. Rechts neben den Bildern ist eine Tafel platziert auf der ein kurzer Text eines Buddhistischen Religionsoberhauptes steht. Dieser Text nimmt auf die Thematik und Symbolik des auf den Mond Zeigens Bezug, welche religions- und kulturhistorisch eine lange Geschichte hat.
“Centuries are changing and time flows away. Everything changes all the time. In all that change, there is something which never changes. It is something that transcends time and space. It always remains there. It seems to be moving, but it keeps still, as it is. As it is, it is pure, clear and unchangeable. Regardless of what kind of religion one has, they all have one thing in common. They want to realize this truth. Religions are like fingers pointing to the moon, to that one truth. If one does not become caught by the ten pointing fingers, one will directly make the moon one’s own. ”
Ji Kwang Dae Poep Sa Nim
"Glaube spiegelt eine innere Überzeugung des Menschen wider, die für „richtig“ befunden wird. Sie soll zu einem gelingenden Leben für mich und meine Mitmenschen beitragen - in diesem Sinn verstehe ich den „guten Glauben“. Dieser impliziert allerdings auch die Möglichkeit seines Gegenteils, den „schlechten Glauben“. Dabei denke ich vor allem an die dunkle Seite der Religion im Gewand des Fundamentalismus. Ein wesentliches Merkmal dieser radikalen Ausprägung ist es, Anderes kategorisch auszuschließen: Ich bin von der Richtigkeit meiner Anschauung derart überzeugt, dass ich Fremdes nicht mehr gelten lasse. Welche verheerenden Folgen dies haben kann, zeigt uns der Verlauf der menschlichen Geschichte immer wieder. Die Frage, die sich daher ergibt, lautet: Was braucht es, damit der „gute“ Glaube nicht zum „schlechten“ wird? Ich denke, es braucht einen Reflexionsraum, ein kritisches Korrektiv und manchmal eine provokative Kraft. Kunst kann hier eine wichtige Rolle einnehmen. Z.B. wenn man sich die Arbeit von Marie Ruprecht-Wimmer ansieht. Vertreter der großen Weltreligionen zeigen jeweils mit ihrem Zeigefinger auf ein und denselben Mond - trotz unterschiedlicher Auffassungen geht es letztlich allen um dasselbe. Die Arbeit ist jenseits der Verletzung religiöser Gefühle angesiedelt, aber trotzdem kann sie für den gläubigen Betrachter zu einem „Denkbild“ werden. Nämlich dann, wenn die eigene Glaubenshaltung droht, zu einer festgefahrenen und ausgrenzenden Meinung zu werden. "
Auszug aus der Eröffnungsrede von Christa Stummer
DEN HORIZONT NACH VERTRAUTEM ABSUCHEN
DEN HORIZONT NACH VERTRAUTEM ABSUCHEN
Seljavegur, Reykjavik Nr. 1 - 6 / Fine Art Print auf Bütte / 2006 bis 2015
20 x 20 cm - Limitierte Auflage je 100 Stück
Seljavegur, Reykjavik Nr. 1 - 6 / Fine Art Print auf Bütte / 2006 bis 2015
20 x 20 cm - Limitierte Auflage je 100 Stück
STADTIDENTITÄT & AUSTAUSCHBARKEIT
Die Identität einer Stadt definiert sich zum einen objektiv durch das Verhältnis der Komponenten zueinander, zum anderen bestimmt sich die Identität für jeden Betrachter anders und ist so durch die subjektive Sichtweise jedes einzelnen keine gleichbleibende. Die durch subjektive Eindrücke, Erfahrungen, Erinnerungen etc. gebildeten Identitäten einer Stadt lassen durch ihre Unterschiedlichkeit aus der eigentlich vorhandenen Stadt verschiedene Städte entstehen. Ein und dieselbe Stadt kann also sowohl Dorf als auch Großstadt, Urlaubsort oder Industriezentrum sein. Ausschlaggebend für die Definition ist, von wem, wann, wo und in welcher Situation dieses komplexe Umfeld betrachtet wird.
Die Arbeit Stadtidentität / Austauschbarkeit entstand im Rahmen der Gemeinschaftspublikation Lernen von Linz - Provinz ist kein Ort. Lernen von Linz.
Stadt der kleinen Lichter "... aber wir leben ja nach dem Motto „Provinz ist kein Ort, sondern ein Zustand“. Linz gehört sicher nicht zu den Städten, von denen man sagt, dass sie nie schlafen. Keinesfalls. Linz ruht. Es gibt auch wenig Belebendes, alles eher erdrückend, das Flair einer Industriestadt. Aber das ist auch etwas, das einem mit 16 Freude machen kann. Kiss my girl by the factorywall, dirty old town, dirty old town. Das Leben hier erscheint mittelmäßig. Nichts Aufdringliches oder Sensationelles. Linz ist keine schöne Stadt. Bis auf einige Plätze, welche hin und wieder mediterrane Gefühle aufkommen lassen. Im Grunde hat sie aber nichts, was zum Bleiben verführt. ..." Johannes Wegerbauer Katalog: 83 Seiten, zahlr. Abb. Erschienen: 1997 Herausgeber: Mag. Johannes Wegerbauer, Architekt Peter Skokan, Hochschule künstlerische und industrielle Gestaltung, Linz Sprache: Deutsch ISBN: 3-901112073 |